Bran – Schatten des Waldes

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Bran

Bran
Esver || Mentor
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Bran – Schatten des Waldes Empty Bran – Schatten des Waldes 2011-07-18, 16:17

Wer mich noch nicht kennt, sollte sich zunächst meine Vergangenheit ansehen, denn sie verliert an Spannung, sobald man von mir gehört hat.
Bran – Schatten des Waldes

Bran – Schatten des Waldes
Bild von Bran im Winter

Allgemeine Daten – Persönliches auf einen Blick


Name
Bran

Titel
Schatten des Waldes

Bedeutung
Bran ist im Wald kaum zu erkennen.


Alter
5 Jahre

Rasse
Mackenzie-Wolf

Geschlecht
Rüde


Herkunft & Familie – Sie haben mich geprägt und geformt

Herkunft
Meine Kindheit verbrachte ich am Rande der Turmberge. Das Revier meines Geburtsrudels umfasste sowohl Waldgebiet, als auch Steppe. Gelebt haben wir in mehreren geräumigen Höhlen, die Schutz vor dem Wetter boten, ganz gleich, ob Nuray uns Unwetter oder unerträgliche Hitze schickte. Allerdings war der Boden der Höhlen steinern, so das wir selbst für eine bequeme Schlafnische sorgen mussten.

Geburtsrudel
Ich wurde in einem kleinen Wolfsrudel geboren. Wir lebten in einer Höhle, nahe eines großen Waldes. Ein kleiner Fluss unweit dieser Höhle diente uns als Wasserquelle und unser Rudelführer ging auch gerne dort Schwimmen. Ich habe alle Mitglieder meines alten Rudels in guter Erinnerung, auch wenn es natürlich gelegentlich zu kleineren Raufereien kam. Großen Streit gab es jedoch nie. Es war eine friedliche Zeit.

Mutter & Vater
Mein Mutter Muinin hatte recht langes bräunliches Fell. Sie liebte es zu Jagen und trieb des öfteren andere Rudelmitglieder in den Wahnsinn. Mein Vater Sonar war von ruhigerer Natur. Er hatte kräftige Beine und schwarzes Fell. Ich habe vieles von ihm gelernt, denn er war ein guter Denker, auch wenn er immer sagte, Muinin würde ihn an Lebensweisheit spielend schlagen. Ich habe beide geliebt und hoffe, dass sie noch am Leben und glücklich sind.

Geschwister
Meine Mutter hatte damals fünf Welpen geboren, von denen jedoch nur drei die Nach überleben. Meine Schwester Eala, mein Bruder Galar und natürlich ich selbst. Eala war eine lebensfrohe Wölfin und brachte sich ständig in Schwierigkeiten. Ich hoffe sie irgendwann noch einmal wiederzusehen. Galar verstarb leider nur wenige Nächte später an einer Erkältung, auch wenn ich damals noch zu klein war, um wirklich zu verstehen, was es bedeutet, jemanden zu verlieren den man liebt…

Gefährtin & Nachkommen
Als ich zwei Sommer alt war, hatte ich eine Gefährtin: Chroi. Sie war weiß wie der Schnee und schön wie der Vollmond in einer klaren Sommernacht. Sie schenkte mit vier Welpen. Zwei Fähen und zwei Rüden, doch ich habe sie alle verloren… Ich fühle mich bis heute für ihren Tod verantwortlich.

Sonstige
Gasta, ein Rüde den ich fand, als er noch ein Welpe war, ist wie ein Sohn für mich. Nach dem Tod meiner Familie hat er mir neuen Lebensmut gegeben. Ich habe ihn aufgezogen, nachdem er sein Rudel verloren hatte und es war schwer ihn loszulassen, als er sich in eine Rudel-Fähe verliebte. Aber ich wusste, dass es für uns beide an der Zeit war, wieder ein normales Wolfsleben im Rudel zu führen.

Aussehen – Mein Spiegelbild

Aussehen
Man könnte meinen, dass sich nichts als ein Schatten durch die Bäume bewegt, wenn Bran auf der Jagd ist. Sein dichter Pelz fügt sich so komplett in das Gesamtbild des Waldes ein, dass er von Freund oder Feind selten in unachtsamen Momenten entdeckt wird.
Seine Unterwolle ist von einem hellen Beige, dass aber beinahe vollständig von dem dunkleren Deckhaar verborgen wird. Es ist von einem Braun, wie die Farbe der herabgefallenen Blätter, das ihn manchmal fast unsichtbar erscheinen lässt. Bran's Fell ist aber nicht in einer Farbe gehalten. Es wird immer wieder von Nuancen unterbrochen, die jedoch keinesfalls willkürlich erscheinen, sondern eher so, als hätte die Natur ihm ein besonders schönes Antlitz verleihen wollen.
An der Schnauze, sowie am Bauch und der Unterseite seiner buschigen Rute, ist er fast weiß und wenn sich die Sonne auf seinem Pelz zeigt, dann wirkt das Braun beinahe rötlich und zeigt sich in den verschiedensten Schattierungen.
Seiner Statur nach, ist er ein starker Rüde, denn er ist von einem kräftigerem Körperbau als viele andere seiner Rasse. Man könnte nicht einmal sagen, dass er besonders klein gewachsen ist, auch wenn ihn einige in dieser Hinsicht übertrumpfen. Die Beine sind nicht zu lang und wie der Rumpf ist stark gewachsen. Zuweilen wirkt er fast ein wenig stämmig.
Es stellt sich nun die Frage, wieso er nicht oft wie ein bedrohlicher Jäger oder ein Feind wirkt. Dieses Rätsel wird aber jedem enthüllt, der in seine Augen sieht. Sie blicken gutmütig und freundlich in die Welt. Sie zeigen seine Seele und geben das Gefühl, dass man auch dem Wolf vertrauen kann, den diese Augen schmücken. Die Farbe zeigt sich in den gleichen warmen Farben, die auch den Rest seines Aussehens ausmachen und glänzen in einem hellen Bernstein, wenn die Sonne in sie fällt.
Es sind genau diese Augen, die das Bild des Rüden abrunden und eine Ruhe ausstrahlen, wie es sonst nur der Wald im Kleid des Herbstlaubes kann.


Augenfarbe
Ein helles und warmes Bernstein.

Fellfarbe
Braun – wie die Farbe des Herbstlaubes, mit weißen und rötlichen Schattierungen.


Abmessungen
Schulterhöhe: 75 cm
Körperlänge: 140 cm
Gewicht: 55 kg

Charakter – Hinter dem Schleier

Charakterzitat
Aus der Vergangenheit lernen wir, in der Gegenwart leben wir und die Zukunft bestimmen wir durch unser Handeln.

Charakter
Bran streitet nur ungern und gelegentlich könnte man den Eindruck gewinnen, er würde sich dem Befehl Anderer ohne Nachfrage unterstellen. Wer dies Glaubt, wird früher oder später eine Überraschung erleben, denn Bran hält sich nur so lange an Regeln und Anweisungen, wie diese seinen eigenen Überzeugungen auch entsprechen.
Er würde nie etwas tun, das er selbst nicht für richtig hält. Gleichzeitig würde er keinen Anderen davon abhalten, etwas zu tun, das er selbst für falsch hält, es sei denn, es entstünde eine Gefahr dadurch. Er glaubt, dass man aus seinen eigenen Fehlern am besten lernt, weil man sich an diese bis ans Ende seines Lebens so klar erinnern wird, dass man sie nicht wiederholt. Er versucht Gefahren aus dem Weg zu gehen und weist auch Andere darauf hin, wenn er eine Solche entdeckt.
Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und eine freundliche Art zeichnen ihn aus. Er denkt viel nach, oft sogar zu viel, wie er selbst weiß. Manchmal wirkt er unentschlossen, weil er erst handelt, wenn er sich einer Sache sicher zu sein glaubt.
Er gibt jedem eine zweite Chance, der sich ernsthaft um eine bemüht. Von Gasta hat er gelernt, auch eine zweite und dritte Chance zu geben, wenn man ihm zeigt, dass man es ernst meint und sich nach Kräften darum bemüht, alte Fehler nicht zu wiederholen.
Bran mag es, gelegentlich für sich allein zu sein. Er geniest die Ruhe seiner Umgebung und beobachtet, wie sich die Welt um ihn herum bewegt, ohne selbst einzugreifen.
Es ist schwer ihn aus der Ruhe zu bringen, was leider nicht nur gute Seiten hat. Manchmal muss man ihm die Krallen zeigen, bevor er sich an die Arbeit macht und selbst wenn man dies tut, reagiert er nicht auf alle Wölfe. Seine Gefährtin Chroi hatte ihn immer im Griff und auch Gasta konnte ihn leicht dazu bringen, sich zu bewegen.
Bran besitzt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er kämpft nicht gern, aber wenn jemand in Schwierigkeiten ist, dann kommt er zu Hilfe, ganz gleich welche Konsequenzen dies haben mag.
Bei Begegnungen nimmt er stets freundliche Absichten an. Gleichzeitig vertraut er jedoch nur wenig Wölfen wirklich. Seine ganze Vergangenheit gibt er nur diesen wenigen preis, auch wenn er jedem mit Rat zu Seite steht, der ihn benötigt.
Er glaubt nicht, dass die Welt nur in gute und schlechte Absichten geteilt ist, denn er hat schon zu viele Schattierungen gesehen, die sich weder dem einem, noch dem anderen zuordnen lassen.
Bran äußert nur dann eine Meinung, wenn er glaubt, sich auch eine bilden zu können. Er hält an seinen Überzeugungen so lange fest, bis sie mit guten Argumenten entkräftet werden. Oft findet er diese Argumente auch selbst, denn er liegt lieber eine Zeit lang falsch, als für alle Zeiten.


Stärken
  • Gutmütigkeit
  • Humor
  • Intelligenz


Schwächen
  • Vertraut nur wenigen
  • Überlegt oft lange, bevor er Handelt
  • Ist gern für sich allein


Vorlieben
  • Sommernächte
  • Vollmond
  • Welpen


Abneigungen
  • Feuer
  • Reißende Flüsse
  • Heiße Tage


Vergangenheit – Durchlebte Zeiten

Vergangenheit
Ich spreche über mache Teile meiner Vergangenheit nur, wenn man mich danach fragt. Einige meiner Erinnerungen sind schrecklich und nur Wölfen, denen ich wirklich vertraue, erzähle ich davon. Vieler meiner Erinnerungen sind aber auch schön und ich gebe gerne weiter, was ich selbst in der Welt gesehen habe. Würde man von meinem Leben erzählen, wäre dies die Geschichte mit allen Höhen und Tiefen:

Bran erwachte, eine schwere und große Pfote auf seiner linken Schulter. Seine Mutter schien zu schlafen, aber er spürte deutlich, wie seine Schwester sich rechts neben ihm räkelte.
Er hatte Durst, also schubste er sie etwas bei Seite um besser an die Zitze zu kommen, die, wie er riechen konnte, nun direkt vor ihm liegen musste. Genüsslich trank der die warme, wohlschmeckende Milch.
Einige Tage später, er hatte vor kurzem die Augen geöffnet, war er mit seinen beiden Geschwistern allein im Bau. Ihre Mutter Muinin musste wohl kurz nach draußen gegangen sein, um nachzusehen, ob ihr Vater inzwischen vom Jagen zurückgekehrt war. Von draußen drang das Geräusch heftig fallenden Regens herein.
Brans Bruder Galar schlief noch, wobei er schnell und unregelmäßig Atmete, während seine Schwester Eala, die inzwischen ebenfalls die Augen geöffnet hatte, sich offenbar damit abmühte, eine Felsklippe zu erklimmen.
Auch Bran begannen nun die Höhle, in der sie geboren wurden, zu erkunden. Die Wände waren aus kaltem, bläulichem Gestein, das an einigen Stellen recht scharfkantig wirkte.
Er entschloss sich, seiner Schwester einen Streich zu spielen und begann seinerseits die Klippe zu erklimmen. Allerdings wähle er eine etwas besser begehbare Route aus, welche am anderen Ende der Höhle begann. Von der Position seiner Schwester aus, konnte man den weniger steilen Weg nicht sehen.
Eala wird sich wundern, wenn ich plötzlich über ihr stehe, dachte er freudig und sprang schwanzwedelnd los.
Auf halbem Weg ertönte plötzlich ein Jaulen: „Aua!“ Bran blickte von der Erhebung, auf die er eben gestiegen war, zu seiner Schwester hinüber. Sie hielt ihre rechte Hinterpfote in der Luft. „Was ist, hast du dich verletzt?“, fragte er mitfühlend.
„Wonach sieht es denn aus?“, schnappte sie zurück, „ich bin abgerutscht und auf einem von diesen kantigen Steinen gelandet.“
Bran sprang von seinem Felsvorsprung, wobei er sorgfältig darauf achtete, an einer Stelle zu landen, die einigermaßen eben war. Er hatte die Entfernung jedoch falsch eingeschätzt und kippte beim Landen vorn über.
Seine Schwester musste lachen: „Das wirst du wohl noch ein paar mal Üben müssen! – Aua!“ Sie hatte beim Lachen das Gleichgewicht nicht halten können und reflexartig ihre Hinterpfote abgesetzt.
Bran stand auf, schüttelte sich und lief zu ihr. „Zeig mir mal deine Pfote.“ Sie hob die Pfote unter seine Nase und er schnupperte dran. Sie roch jedoch ganz normal und auch sonst konnte er nicht mehr als eine leichte Rötung auf dem rosafarbenen Ballen erkennen.
„Ich glaube, du hast dich nicht ernsthaft verletzt“, stellte er fest.
„Es tut weh!“, jammerte seine Schwester.
„Was tut weh?“, fragte eine weiche Stimme vom Eingang der Höhle. Ihre Mutter war zurückgekommen. Ihr langes bräunliches Fell war vollkommen durchnässt und sie schüttelte sich, um das Wasser loszuwerden. Bran war sehr froh, dass sie nicht in ihrer Nähe stand. Sie ging hinüber zu Galar und beugte sich zu ihm hinunter.
„Eala hat sich die Pfote verletzt!“, plapperte Bran los, verstummte jedoch, als er den sorgenvollen Blick seiner Mutter sah. Sie kam zu ihnen hinüber und schnupperte an Ealas verletzter Pfote.
„Keine Sorge, das wird über Nacht verheilen. Ist nur ein kleiner Kratzer“, sagte sie und leckte kurz darüber. Eala schauderte und Bran bemerkte plötzlich, dass Galars unregelmäßiger Atem verstummt war. Er regte sich nicht mehr und als ihre Mutter seinem Blick folgte, sagte sie: „Nun seit nur noch ihr Beiden übrig. Nuray hat diesen Frühling mehr Regen geschickt, als im gesamten vergangen Jahr und mit dem Regen kamen auch Krankheiten. Fünf Welpen habe ich geboren und drei haben keinen Mond lang überlebt… Aber ihr Zwei seid gesund und kräftig.“ Ihr Blick hellte sich ein wenig auf und sie sah die Beiden liebevoll an.
„Muinin, wir haben einen Hirsch erlegt!“
Brans Vater Sonas war offenbar vom Jagen zurückgekehrt. Begeistert trat er in die Höhle: „Komm, du brauchst frisches Fleisch damit deine Milch…“ Er verstummte, als sein Blick auf Galar fiel. „Ich hatte befürchtet, dass er es nicht schaffen würde“, jaulte er leise. Er blickte Muinin an: „Wir müssen ihn raus bringen und du musst etwas essen. Bran und Eala brauchen dich stark und gesund.“
Er trottete zu Galar und nahm seinen leblosen Körper am Nacken auf. Gemeinsam verließen er und Muinin die Höhle.
Ein flaues Gefühl im Magen, blickte Bran seine Schwester an. Sie stand jetzt wieder normal neben ihm, der Schmerz in ihrer Pfote schien vergessen.
Bran und Eala standen gemeinsam mit ihren Eltern am Eingang der Höhle. Der Regen war endlich vorüber und erste Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolkendecke. Auf der Lichtung, auf der sie sich befanden, herrschte hektisches Treiben. Wölfe trugen Beute, Polsterungen für Schlafnischen und andere Dinge umher.
Einige der Wölfe hatten die beiden schon kennengelernt, da sie in ihrer Höhle vorbei geschaut hatten, um sich die neuen Welpen anzusehen. Bran erkannte den Amarun, der gerade Aufgaben an verschiedene Wölfe zu verteilen schien. Er ließ seinen Blick weiter über die Lichtung schweifen. Einige Wolfslängen entfernt reihten sich Büsche und Bäume dicht aneinander. Durch das Geäst war ein leises Rauschen zu hören.
Plötzlich wurde er von der Seite her umgerissen. Eala hatte sich auf ihn geworfen und wollte offenbar gleich einen weiteren Angriff starten. Bran wich ihrer Attacke aus und sagte: „Lass uns lieber den Wald erkunden, besiegen kann ich dich auch später noch.“
Eala verfiel wieder in Lauerstellung, oder besser in das, was sie für eine Lauerstellung hielt und antwortete: „Von wegen besiegen, ich bin viel stärker als du!“ Sie richtete sich auf und fügte hinzu: „Aber du hast recht, ich möchte unbedingt wissen, woher dieses seltsame Rauschen stammt. Komm lass und nachsehen!“
Ein Schatten tauchte über den beiden auf. „Das Rausche kommt vom Fluss und der ist nach all diesem Regen ziemlich gefährlich.“ Es war Sonas und er sah mit ernsten Augen auf die beiden hinunter. „Ihr werdet noch früh genug die Gelegenheit haben, den Wald unsicher zu machen, aber solange alle beschäftigt sind, müsst ihr auf der Lichtung bleiben. Wir haben keine Zeit euch aus dem Fluss zu fischen. So schnell wie der momentan fließt, würden wir euch wahrscheinlich ohnehin nicht wiederfinden.“
„Na gut, dann schauen wir uns stattdessen die Lichtung genauer an“, sagte Eala und sprang freudig und schwanzwedelnd davon. „Kommst du Bran?“, bellte sie ihm über die Schulter zu.
Bran ging jedoch etwas anderes durch den Kopf: „Als der Amarun vor zwei Tagen bei uns in der Höhle war, hat er erzählt, ein Rudelmitglied wäre im Fluss ertrunken.“
Sein Vater sah ihn unbehaglich an: „Das war eigentlich nicht für deine Ohren bestimmt. Dennoch, es stimmt, er ist in eine sehr starke Strömung geraten und konnte sich nicht über Wasser halten. Wir konnten ihn nur noch tot aus dem Wasser ziehen. Wie ich schon sagte, der Fluss ist dieser Tage gefährlich.“
Bran kratze sich hinterm Ohr und fragte: „Dann ist Wasser etwas gefährliches?“
Sonas lächelte ihn an und antwortete: „In großen Mengen kann Wasser in der Tat sehr gefährlich sein, aber bedenke, dass wir das Wasser zum Leben brauchen. In dem Sommer nach meiner Geburt herrschte eine Schreckliche Dürre, es hat sicher zwei Monde lang nicht geregnet. Die Pflanzen sind als erstes verdurstet und mit ihnen sind viele Beutetiere gestorben. Gewiss, wir hatten genug zu Essen und die Feuchtigkeit aus frisch erlegtem Fleisch hat uns sicher einige Opfer erspart, aber in dem Winter der darauf folgte sind viele Wölfe verhungert, weil es nicht genügend Beutetiere gab.“ Mit einem freundlichen nicken fügte er hinzu: „Könntest du ein wenig auf deine Schwester acht geben, ich habe den Eindruck, dass sie sehr talentiert darin ist, alle anderen von der Arbeit abzuhalten.“
Nachdenklich trottete Bran seine Schwester nach und dachte also ist Wasser notwendig zum Leben und dennoch tötet es einen, wenn man nicht aufpasst. Mit schrecken fiel ihm ein, dass seine Mutter gesagt hatte, dass auch die Krankheit, die seinen Bruder Galar getötet hatte, vom Regen gebracht wurden war. Wasser scheint ziemlich vielfältig zu sein, sowohl wenn es darum geht, Leben zu erhalten, als auch darin, Leben zu nehmen.
Er schüttelte den Kopf um auf andere Gedanken zu kommen und jagte in Richtung seiner Schwester, die sich gerade von hinten und mit hoch erhobenem Schwanz an den Amarun heran pirschte.

Zwei Sommer waren vergangen. Bran hatte das Rudel seiner Eltern verlassen und eine Gefährtin gefunden. Ihr Name war Chroi und mit ihrem weißen Fell war sie in der schneebedeckten Landschaft fast unsichtbar. Sie war eine ausgezeichnete Jägerin, doch das nütze ihnen im Moment wenig. Sie stand kurz davor, Brans ersten Wurf Welpen zu gebären und der Winter wollte einfach nicht weichen.
Es herrschte dichtes Schneetreiben, wenn auch nicht mehr so dicht, wie noch am Morgen. Das Rudel zu dem die beiden inzwischen gehörten, hatte noch immer keinen geeigneten Ort für die Geburt der Jungen gefunden. Der Boden war vereist und selbst die Nadelbäume und Büsche, unter denen sie in den letzte Nächten Schutz gesucht hatten, hielten die Kälte kaum fern.
Mit einem Schaudern sprang Bran an Chrois Seite, drückte seine Schnauze kurz an ihre abgemagerte Schulter und tuschelte: „Ich schau mir mal die Felswand dort drüben genauer an, vielleicht findet sich dort irgendwo eine Höhle.“ Er drehte ab, wobei er spürte, wie ihr sorgenvoller Blick ihm folgte.
In der nähe der Felswand angekommen, stieg Bran ein starker Geruch nach Kaninchen in die Nase. Er folgte der Spur, in der Hoffnung, dass er zumindest etwas essbares für Chroi aufspüren könnte. Sie führte durch ein dichtes Dornengestrüpp und er hatte einige Mühe nicht hängen zu bleiben. Erfreut stellte es fest, dass die Spur nun in Richtung der Felswand führte.
Vielleicht hat das Kaninchen dort seinen Bau! Mit etwas Glück finde ich sogar einen geeigneten Ort für die Geburt.
Aufgeregt kämpfte er sich weiter und hätte beinah einen zweiten, wenn auch schwächeren Geruch nicht bemerkt, der seinen Ursprung einige Wolfslängen rechts von ihm zu haben schien. Er beschloss jedoch, sich später darum zu Sorgen. Er ahnte bereits, um was es sich bei diesem Geruch handeln könnte. Etwas ähnliches hatte er während der Wanderung einige Male gerochen.
Bran war der Felswand nun ganz nah. Er konnte deutlich riechen, dass das Kaninchen hier irgendwo seinen Unterschlupf haben musste. Die Duftspur war frisch und intensiv, als ob mehr als nur ein Tier in den letzten Tagen hier gewesen währen.
Dann sah er das Loch, nachdem er gesucht hatte. Es war deutlich größer als er es erwartet hatte, groß genug, dass es sich selbst hineinzwängen konnte. Langsam tastete er sich voran. Er war sich nun sicher, dass hier mehr als nur ein Kaninchen lebte und voller Enthusiasmus erblickte er kurz darauf einen Ort, wie er ihn sich in seinen Träumen ausgemalt hatte.
Eine weite Höhle lag vor ihm. Von weiter oben schien etwas Licht hinein, sodass er alles gut sehen konnte. Der Boden war mit weicher, warmer Erde bedeckt, auch wenn durch die Öffnung immer wieder ein wenig Schnee hinein geweht wurde. Das geschmolzene Wasser sammelte sich in einer kleinen Pfütze. Hier würde nicht nur Platz für seine Gefährtin sein, auch der Rest des Rudels würde bequem in die Höhle hineinpassen.
Plötzlich nahm er neben sich ein Geräusch wahr, er schnellte herum, schnappte zu und das Kaninchen war getötet. Offenbar hatte es ihn nicht wahrgenommen, nachdem er so vollkommen von diesem wundervollen Ort in Bann gezogen wurden war.
„Sie sind wunderschön, dass hast du sehr gut gemacht.“ Chroi lies ein zufriedenes Knurren hören. Sie war erschöpft und Bran der jetzt dicht neben ihr und ihren vier Welpen lag, sah sie liebevoll an.
„Die beiden weißen Fähen sehen genau so aus wie du.“
Sie sah die vier Jungen an und antwortete: „Und der kleine Rüde schlägt ganz nach dir.“
Glücklich sahen sie dabei zu, wie die Welpen tranken und mit ihren kleinen Pfoten Chrois Bauch bearbeiteten, um den Milchfluss anzuregen. Pfiepend beschwerte sich der kleine schwarze Rüde, als er von seiner Schwester zur Seite gestoßen wurde. Er war der einzige, der eine ganz andere Fellfärbung hatte als seine Eltern.
„Der wird mal aussehen wie mein Vater, wenn er groß ist“, sagte Chroi und versetzte ihm einen kleinen Stups mit der Nase.
„Du bist wahrlich die schönste und anmutigste Wölfin die ich mir vorstellen kann“, sagte Bran, dem der Gedanke bei dieser Geste urplötzlich durch den Kopf geschossen war.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte Chroi, legte ihren Schwanz um die Welpen und gähnte mächtig. Den Kopf an Brans Fell gekuschelt schlief sie schließlich ein.
Vom Eingang her ertönte ein Scharren. Der Jagdtrupp war zurückgekehrt, doch noch bevor der Letzte die Höhle betrat, wusste Bran, dass sie nichts erlegt hatten. Seit den Kaninchen, die sie in verschiedenen Nischen der Höhle entdeckt hatten, gab es keine frische Beute mehr. Chroi schlief noch und so beschloss Bran sich selbst noch einmal auf die Jagt zu begeben.
Die Geburt war nun durchgestanden und einige der zurückgekehrten Wölfe beglückwünschten ihn zu seiner neuen kleinen Familie und brachten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass sie nichts hatten erlegen können. Er stupste Chroi und die vier kleinen Welpen kurz mit der Nase an, sie schliefen jedoch alle seelenruhig weiter.
Mit Glück erfüllt, aber auch voller Sorge wegen der schlechten Jagderfolge in den letzten Wochen, machte er sich auf die Suche. Es hatte aufgehört zu Schneien. Am Ausgang der Höhle angekommen, wandte er sich in Richtung des Geruchs, den er drei Tage zuvor, beim Verfolgen der Kaninchenspur wahrgenommen hatte.
Nach wenigen Augenblicken stand er auf einer Lichtung. Der Geruch nach Mensch war hier immer noch stark, wenngleich seit einigen Tagen keine Menschen mehr hier gewesen sein konnten. Die Lichtung war von den Dornenbüschen umrandet, nur ein schmaler Pfad führte in Richtung des Waldes.
Bran folgte dem Pfad, dem ebenfalls ein starker Geruch nach Mensch anhing. Einige seiner Kameraden waren Aufgrund dieser Geruchsspuren strikt gegen ein Beziehen der Erdhöhle gewesen. Erst als Chroi sie mit einem tiefen Knurren zum Schweigen brachte und ohne ein Wort in die Höhle trat, war ihr Protest endgültig verstummt.
Bran bewunderte sie zutiefst für diese Fähigkeit, ihm war es nie gelungen, einen Aufruhr nur mit einem Knurren zu Beenden.
Die Abenddämmerung hatte eingesetzt. Er war nun schon eine ganze Weile unterwegs und hatte eine Spur entdeckt. Ein Ziegenbock und dem Gestank nach kein Jungtier mehr. Es würde ihn einige Zeit kosten, zur Höhle zurückzukehren und einen Ziegenbock konnte er unmöglich so weit transportieren. Er würde selbst so viel fressen wie er konnte und dann die besten Stücke für Chroi mitnehmen. Seine übrigen Jagdgefährten würden sich ihren Teil selbst holen müssen.
Nach einer weiteren Weile konnte er den Ziegenbock schließlich sehen. Er war ganz weiß, mit einigen längeren Fellbüscheln an den Hinterbeinen und er war um einiges fülliger, als Bran es bei diesem Wetter erwartet hätte.
Mit den Hufen scharte er im Schnee. Langsam pirschte er sich an seine Beute heran. Er würde ihn schnell töten müssen, ohne die Unterstützung seines Rudels würde es schwierig, ein Tier dieser Größe zu erlegen. Das ebene Gelände verschaffte ihm zwar einen Vorteil, aber Ziegen konnten schneller laufen, als man es beim ersten Anblick ihrer unförmigen Körper erwartete.
Vielleicht gelingt es mir auch, ihn nur an den Beinen zu verletzten, sodass er nicht mehr entkommen kann. Dann könnte ich ihn in Richtung der Höhle treiben. So haben es die Anderen nicht so weit und erschöpft ließe er sich sicher auch leichter umbringen.
Er beschloss, dass dies ein guter Plan war und änderte die Richtung, sodass der Ziegenbock bereits zur Höhle rannte, während er noch unverletzt war, denn Bran bezweifelte, dass es ihm gelingen würde, unbemerkt nahe genug an ihn heran zu kommen, um ihn zu verletzen.
Er war nun in einer geeigneten Position und machte sich bereit für den Angriff. Der Ziegenbock schien derweil tatsächlich etwas Essbares unter der Schneedecke entdeckt zu haben. Bran setzt zum Sprung an, doch in diesem Moment erklang ein schreckliches Wolfsgeheul.
Der Ziegenbock schnellte herum und rannte nun in Brans Richtung, doch dieser war selbst so überrascht, dass er ihn entkommen lies.
Der Ziegenbock hat recht, das Geheul kommt aus der Richtung, in der die Höhle liegt! Bran sprang auf und rannte, rannte schneller als er in seinem ganzen Leben gerannt war. Chroi! Und unsere Welpen!
Das Dornengestrüpp, dass den Eingang zu Höhle verbarg, konnte nun nur noch wenige Wolfslängen hinter den Bäumen liegen. Bran konnte Rauch riechen. Feuer!, dachte er. Bitte seid in Sicherheit, flehte er in Gedanken, ich kann euch nicht schon jetzt verlieren!
Dann sah er es, ein riesiges Feuer wütete auf ganzer Länge die Felswand entlang. Er wollte sich gerade in die Flammen stürzen, um seine Gefährtin und ihre vier kleinen Welpen zu retten, als ihn etwas von der Seite umwarf. Er spürte einen staken Schmerz am Hinterkopf, dann wurde es um ihn herum dunkel.
Bran öffnete die Augen, er wusste nicht so recht, wo er sich befand. Sein Hinterkopf schmerzte und mit dem Schmerz kam auch die Erinnerung zurück. Chroi! Die Welpen! Eingeschlossen im Feuer! Augenblicklich war er auf den Beinen. Dann erkannte er den Geruch verkohlten Holzes.
„Es tut mir Leid Bran“, sagte eine dünne Stimme.
Bran sah sich um und erkannte seinen Amarun, allerdings eher am Geruch, als an seiner Erscheinung. Er hatte nur noch wenig Fell und sein ganzer Körper war mit Brandwunden übersät.
„Was ist mir Chroi passiert! Wo sind unsere Welpen!“, winselte Bran.
Der Amarun schloss die Augen und sprach leise: „Ich war nach draußen gegangen um dich zu suchen. Menschen waren aufgetaucht und hatten sich auf der kleinen Lichtung versammelt. Als ich den Rauchgeruch wahrnahm bin ich sofort zur Höhle zurückgelaufen. Die Menschen schliefen, aber sie hatte offenbar ein Feuer entzündet, jedenfalls muss es auf das Dornengestrüpp übergesprungen sein. Als Ich ankam, stand bereits alles in Flammen. Der Höhleneingang war durch einen umgefallenen Baum blockiert und Chroi stand dahinter.
Sie hat mir aufgetragen, dich davon abzuhalten, in die brennenden Dornen zu rennen und dir zu sagen, dass du dich einem anderen Rudel anschließen sollst. Sie sagte, deine Aufgabe in dieser Welt wäre noch nicht erfüllt. Ich wollte den Baum wegbewegen, aber überall war Feuer und Chroi knurrte mich an, ich solle gehen, tot könne ich dich nicht mehr retten. Ich wusste, dass ich nichts mehr tun konnte, also bin ich gegangen… Als du endlich kamst, habe ich dich gegen einen großen Stein geworfen. Ich hatte schon befürchtet, ich hätte dich nun selbst umgebracht. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr richtig. All diese Wunden und ich bin alt, Bran, ich hatte schon lange gehofft, dass Chroi und du, dass ihr das Rudel irgendwann führen könntet… Lebe Bran… Chroi wollte dass du lebst…“
Bei seinen letzten Worten war er immer leiser geworden. Sein Atem war nun ganz schwach und bald regte er sich nicht mehr.
„Ich sollte das Rudel führen! Ich habe das Rudel ins verderben geführt! Ich habe diese Höhle entdeckt! Ich habe alle meine Freunde getötet! Und Chroi! Und unsere neugeborenen Welpen… Ich… Und diese Menschen!“
Bebend vor Trauer, Zorn und Hilflosigkeit machte er sich auf, Rache zu üben.
Er fand die Lichtung, auch wenn nun alles verkohlt und in sich zusammengefallen war. Er würde diese Menschen töten, er würde ihnen jeden Knochen aus dem Leib reißen, egal was es ihn kostete. Er hoffte sogar darauf, in diesem Kampf zu sterben.
In der Mitte der Lichtung stand ein menschlicher Mann. Bran ließ ein lautes Knurren hören. Der Mann reagierte nicht. Bran rannte auf ihn zu und riss ihn von den Füßen. Er grub seine Zähne tief in die Schulter des Manns, doch diese machte keinen Versuch sich zu verteidigen.
Mit einem Blick, der in die Ferne zu gehen schien, sah er Bran an. Dieser riss ein wenig an dem zähen Fleisch, doch mit Ausnahme eines kurzen Zuckens seiner Hand, geschah nichts. Er löste seine Zähne aus der Schulter des Manns.
Bran stand nun über ihm und sah ihm direkt in die Augen. Er konnte keinerlei Angst erkennen, konnte nicht einmal einen Hauch des gewaltigen Angstgestanks wahrnehmen, den er so oft an den Menschen gerochen hatte, wenn sie sein Rudel bemerkten. Der Mann regte sich noch immer nicht.
Langsam lies Bran seinen Augen über die verkohlte Lichtung schweifen. Dort lagen weitere Menschen. Ein etwas kleinerer, der wohl eine menschliche Frau sein musste und drei sehr kleine Gestalten. Sie alle waren verkohlt und Atmeten nicht.
Er sah erneut den Mann an, der nun etwas zu sagen schien. Bran konnte seine Worte nicht verstehen, doch es war klar, was der Mensch ihm mitteilen wollte: „Tu mit mir was immer du willst, du kannst mich nicht mehr verletzten…“
Auch dieser Mensch muss in dem Feuer seine Familie, seine Fähe und seine drei Welpen verloren haben, dachte er verwirrt.
Er ließ von dem Mann ab und trottete in den Wald davon, voller Trauer, Zorn und einem Gefühl, dass er nicht zuordnen konnte. Es war Mitleid, doch das wurde ihm erst viel später klar.

Bran trottete zum Bach. Seit dem Feuer waren drei Monde vergangen und der Schnee war längst geschmolzen. Die Bäume standen in voller Pracht, Vögel zwitscherten zwischen den Ästen, doch Bran konnte all dieser Schönheit nichts abgewinnen.
Nichts hatte er tun können, um seine Familie zu retten und es war ihm auch vollkommen unmöglich, sich einem neuen Rudel anzuschließen. Er hatte es versucht, weil Chroi es so gewollt hatte. Doch nach wenigen Tagen hatte er das Rudel wieder verlassen, in das er, nach dem erfolgreichen erlegen eines Hirschs, aufgenommen worden war. Die anderen Wölfe schienen froh gewesen zu sein, ihn wieder los zu werden, denn er hatte Trübsinn und Unfriede in das Rudel gebracht, auch wenn er sich nach Kräften bemüht hatte, dies zu vermeiden.
Das Wasser war kalt, doch es schmeckte köstlich. Plötzlich erklang ein leises Winseln. Bran hob den Kopf, um zu herauszufinden, aus welcher Richtung es kam, doch das Winseln war verstummt. Erneut begann er aus dem kleinen Bach zu trinken. Da hörte er es ein zweites Mal. Ein schwaches Winseln, wie von einem Wolfswelpen und diesmal hatte er auch erkannt, woher es kam.
Das Gebüsch auf der anderen Seite das Bachs bewegte sich. Bran sprang mit einem Satz über den Bach und nährte sich dem Gebüsch. Ein lautes Rascheln erklang, Bran steckte seinen Kopf durch die Zweige und sah einen kleinen schwarzen Welpen.
Der kleine Rüde sieht genau so aus, wie mein Sohn heute aussehen müsste, dachte Bran mit einem Stich im Herzen.
Der Welpe wich vor ihm zurück. Flach auf den Boden gedrückt und die Ohren angelegt versucht er offensichtlich Bran anzuknurren. Es gelang ihm jedoch nicht so recht, gefährlich zu wirken und Bran musste lachen.
„Was machst du denn ganz allein hier draußen im Wald?“, fragte er freundlich und legte sich, die Pfoten übereinander geschlagen, nieder, um klar zu stellen, dass von ihm keine Gefahr ausging.
„Komm nicht näher oder ich beiß dir in die Nase!“ Der kleine Rüde sah ihn einige Augenblicke lang ängstlich an, dann entspannte er sich. „Ich hab mein Rudel verloren. Ich war zum Spielen in den Wald gelaufen und dann bin ich in den Bach gefallen. Ich wusste nicht mehr wo ich bin und dann hat es furchtbar angefangen zu regnen. Da war ein hohler Baumstamm, in dem habe ich mich ausgeruht und dann habe ich den Weg nach Hause gesucht, aber er war weg!“, winselte er und fügte dann fast hoffnungsvoll hinzu: „Ich habe Hunger!“
Bran erhob sich und sagt: „Warte hier“, zu dem Welpen und sprang davon.
Er hatte ein Eichhörnchen erlegt, bevor er zum Bach gekommen war. Ein fettes und langsames Tier, das ihm direkt in die Pfoten gerannt war. Er hatte es vergraben, um es später zu fressen, aber der Welpe schien alt genug, um feste Nahrung zu sich zu nehmen. Wenn er es ein wenig vorkaute, würde er von dem frischen Fleisch sicher satt werden.
Der kleine Welpe schlief dicht an Bran gekuschelt. Sein Name war Gasta, wie er Bran verraten hatte, nachdem dieser mit dem Eichhörnchen zurückgekehrt war.
Gasta hatte den Fleischbrei gierig verschlungen, den Bran ihm zum fressen anbot. Er musste zwei oder drei Trage durch die Wildnis geirrt sein, ehe er auf Bran getroffen war.
Als Gasta erwachte, wusste er offenbar nicht sofort, wo er sich befand. Als er Bran erkannte, legte sich seine Verwirrung. Gemeinsam machten sich die beiden auf, Gastas Rudel wiederzufinden.
Sie waren nun sei etwas mehr als einer Woche unterwegs und es hatte noch ein paar Mal heftig geregnet. Von Gastas Rudel war jedoch keine Spur zu finden. Gasta selbst schien es inzwischen aber wieder besser zu gehen.
Er kletterte auf kleinere Felsen, um einen Überblicke zu bekommen, wie er Bran voller Überzeugung erklärte, kroch in jedes Erdloch dass er finden konnte, wobei er stets behauptete, nach Beute Ausschau zu halten und mehr als einmal von Bran befreit werden musste, weil er stecken geblieben war und den Eingang mit seinen heftig zappelnden Hinterbeine zum Einsturz gebracht hatte. Er zwängte sich in hohle Baumstämme und sprang Bran mitten in der Nacht an oder Biss ihm in den Schwanz, weil dieser sich unerwartet bewegt hatte.
Gasta erinnerte Bran stark an seine Schwester Eala. Auch sie hatte sich ständig in Schwierigkeiten gebracht und keine Rücksicht auf Verluste genommen.
Plötzlich ertönte ein lautes Heulen, das Bran mühelos als Gastas erkannte. Panisch rannte er in Richtung des Heulens und nur wenige Augenblicke später sah er ihn.
Gasta saß allein auf einer Lichtung die Größtenteils durch das Wasser, des nahe gelegenen Flusses überschwemmt war. Bran lief zu ihm: „Was hast du? Ist dies der Ort, an dem dein Rudel lebt?“
„Das war der Ort, an dem mein Rudel lebte“, antwortete Gasta, „sie müssen fortgegangen sein, als der Fluss über die Ufer trat.“
Betrübt lies der Welpe den Kopf hängen. Bran fragte: „Ist das schon öfter passiert? Dass der Fluss über die Ufer tritt meine ich.“
Der Welpe hob den Kopf und sah ihn an. „Ja. Ich habe gehört, wie die anderen darüber geredet haben. Das Wasser steigt, überschwemmt die Lichtung und läuft dann in die Höhlen.“, Gasta schnupperte auf dem Boden nach einer Duftspur, „kurz vor meiner Geburt ist wohl auch schon ein Welpe im Fluss ertrunken, weil die Strömung so stark war.“
Sie müssen geglaubt haben, auch Gasta sei ertrunken, nachdem er fortgespült worden war, überlegte Bran, und dann haben sie sicher den Entschluss gefasst, dass dieser Ort nicht sicher ist. Er sah Gasta nachdenklich an. Nach all dem Regen in letzter Zeit, brauchen wir gar nicht versuchen, nach einer Geruchsspur zu suchen. Wir können nur hoffen, dass wir ihnen irgendwann zufällig begegnen.
Zu Gasta sagte er jedoch: „Wir versuchen mal, die Geruchsspur zu finden, die dein Rudel hinterlassen hat. Mit etwas Glück können wir sie dann verfolgen und für dich ist es eine gute Übung im Spurensuchen. Das ist eine sehr wichtige Fähigkeit für die Jagt.“
Begeistert sprang der kleine Wolf auf und rannte davon, um alles zu beschnuppern, was ihm unter die Nase kam.
Wie Bran es schon befürchtet hatte, war keine Spur mehr von Gastas Rudel zu finden. Er hatte den Kleinen inzwischen ins Herz geschlossen und auch Gasta konnte Bran zweifellos gut leiden. Er war voller Energie und Bran liebte es, ihm beim Spielen zuzusehen oder selbst mitzuspielen. Seit dem Feuer hatte er keine Gesellschaft mehr ertragen können, aber mit Gasta war es anders.
Vielleicht weil er wie ein Stück zurückgewonnener Familie für mich ist, überlegte Bran gerade, als Gasta, der vor kurzem verschwunden war, um ein Gebüsch zu untersuchen, ihn aus eben diesem heraus seitlich ansprang. Bran, der sich neben dem Busch zum Dösen niedergelassen hatte, rollte sich auf den Rücken und warf ihn so noch ein Stück weiter.
Gasta stand und schüttelte sich, er war mit einer Kombination aus nasser Erde, Blättern und anderem Dreck bedeckt. Lachend sah Bran ihn an und sagte: „Chroi hatte Recht, als sie wollte, das ich lebe.“
„Wer ist Chroi?“, fragte der kleine Welpe, wenngleich er nicht sonderlich interessiert dabei klang. Er verfolgte nun einen großen Käfer mit den Augen und machte sich offenbar bereit, ihn zu erlegen.
„Chroi war meine Gefährtin“, antwortete Bran schwermütig.
„Warum ist sie weggegangen?“, fragte Gasta, nachdem er sich auf den Käfer gestürzt hatte, wobei ein lautes Knirschen zu hören war. Schwanzwedelnd und offenbar mächtig Stolz auf seinen Fang, saß er vor Bran und seinem zerquetschten Käfer.
„Gut gemacht“, kommentierte Bran und fügte hinzu: „Sie ist nicht weggegangen, sie ist zusammen mit unseren Welpen in einem schrecklichen Feuer umgekommen.“
„Wer hatte das Feuer gemacht?“, fragte Gasta mit großen Augen.
Bran sah ihn einige Augenblicke lang an, dann antwortete er schlicht: „Menschen.“
„Also haben Menschen deine Familie ermordet? Hast du sie dafür bestraft? Hast du dich gerächt?“, wollte der kleine Rüde aufgebracht wissen.
„Sie wollten meine Familie nicht umbringen, sie brauchten das Feuer um nicht zu erfrieren und ich hätte wissen müssen, das Menschen an diesem Ort lebten. Ich hatte ihren Geruch gefunden, noch bevor wir in die Höhle eingezogen sind, die das Ende meines Rudels besiegelte und auch unter den Menschen hat nur ein einzelner Rüde überlebt“, sagte Bran, in der Hoffnung, der junge Wolf würde verstehen, dass die Menschen und er selbst gleichermaßen Schuldig waren.
„Aber dann waren es doch trotzdem die Menschen, die das Feuer entfacht haben. Warum hast du dich nicht an dem Mann gerecht?!“, fragte der Welpe heftig.
Bran lies sich einen Moment Zeit mit seiner Antwort: „Ich habe mich gerecht. Er wollte sterben. Ihn am Leben zu lassen war für ihn sicher schlimmer, als wenn ich ihn getötet hätte.“
„Ich hätte ihn getötet und ihm jeden Knochen aus dem Leib gerissen!“
Bran schüttelte den Kopf, er sprach jetzt langsam und bedacht: „Es war das Feuer, das meine geliebt Chroi und unsere Welpen getötet hat, nicht der Mensch. Ich habe sie in diese Höhle geführt, trotzdem ich den Geruch von Menschen in der Umgebung erkannt hatte. Ich habe versucht sie am Leben zu halten und sie damit in den Tot geführt. Die Menschen haben ein Feuer zwischen trockenen Ästen des Dornengestrüpps entfacht, um nicht zu erfrieren. Auch sie wollten überleben und auch sie haben einen Fehler gemacht und sind daran zu Grunde gegangen.“
Gasta schien nun tatsächlich über seine Worte nachzudenken.
Also hört er gelegentlich doch zu, dachte Bran zufrieden und rollte sich ein, um noch ein wenig zu Schlafen.
Einige Wochen waren vergangen und Bran hatte den Entschluss gefasst, dass die Zeit gekommen war, Gasta das Jagen zu lehren. Bran hatte sich zwar alle Mühe gegeben, aber er konnte Gasta weder die Mutter, noch die Spielgefährten ersetzen. Manchmal fühlte er sich schuldig, weil er sich darüber freute, dass sie Gastas Geburtsrudel nie gefunden hatten.
Gasta selbst schien dies jedoch nicht zu kümmern. Der kleine Rüde musste nun etwa 6 Monde alt sein, doch als Bran ihm von seinem Vorhaben erzählte, fegte er voller Enthusiasmus über die gesamte Lichtung, als könnte er dort sofort etwas erlegen.
Er ist aufgeregt wie ein Welpe, der zum ersten mal die Höhle der Eltern verlässt, dachte Bran und lächelte in sich hinein. „Komm, und sei leise, sonst werden wir nie etwas erlegen.“, rief Bran über die Schulter, als er in den Wald trabte.
Gastas ungestümes gerenne erstarb augenblicklich, doch noch immer bebte er sichtlich am ganzen Körper vor Aufregung. Auf leisen Pfoten kam er zu Bran gelaufen und flüsterte: „Welche Beute wollen wir denn erlegen? Einen Hirsch?“
Mit Mühe schaffte Bran es eine ernste Mine zu behalten, obwohl ihn Gastas plötzlichen Verhaltenswandel und die Wunschwahl seiner Beute zu tiefst amüsierte.
„Wir versuchen mal einen Hasen oder etwas ähnliches für dich finden. Hirsche sind zu groß, selbst ein ausgewachsener Wolf würde einen Hirsch normalerweise nicht allein anfallen“, erklärte Bran.
Gasta sah ihn an und quengelte: „Aber wir sind doch zu zweit! Ich will einen Hirsch jagen! Hasen sind viel zu einfach!“
Bran schnaubte, dass war typisch für Gasta. Immer wollte er gleich das Größte und Beste, aber Bran wusste, wenn es Gasta tatsächlich gelingen würde, einen Hasen zu erlegen, dann wäre er auf diesen Fang ebenso stolz, wie auf einen ausgewachsenen Hirsch, ganz gleich, was er vorher geredet hatte.
„Hasen sind keineswegs leicht zu fangen. Sie sind schnell und wechseln in Verfolgungsjagten wild die Richtung. Wenn du einen Hasen nicht in die enge treibst oder ihn tötest, bevor er dich bemerkt, dann wirst du Mühe haben ihn zu fangen.“
Sie liefen eine Weile nebeneinander, wobei er Gasta immer wieder zurückrufen musste, weil dieser sich mehr auf das schnelle Fortbewegen, als auf seine Umgebung konzentrierte. Dann erkannte Bran den Geruch, nach dem er gesucht hatte. Einige Wolfslängen vor ihnen saß ein fetter Feldhase.
Genau das Richtige, um das Anschleichen zu Üben, dachte Bran und bedeutete Gasta mit einem Blick stehen zu bleiben und mit einem Zweiten, was er entdeckt hatte.
Gasta jagte sofort los und der Hase ebenfalls, sobald er seinen Verfolger bemerkte. Einige Minuten vergingen, bis Gasta von seiner Hetzjagd zurückkehrte. Den Hasen hatte er nicht dabei.
„Vielleicht sollte ich es dir einfach mal vormachen, damit du siehst, wie man Hasen am besten erlegt“, überlegte Bran laut. Gasta erwiderte nichts.
Einige Zeit später hatte Bran einen zweiten Hasen ausgemacht. Gasta sollte im Gebüsch bleiben, sich nicht rühren und ihn beobachten, während er zwischen den Bäumen hindurch auf das ahnungslose Tier zuschlich. Entgegen der Windrichtung näherte er sich auf leisen Pfoten immer weiter. Der Hase konnte ihn weder riechen, noch hören und sein Fell verbarg ihn zwischen dem Laub, das nun von den Bäumen viel, vollkommen.
Mit einem Satz war er über dem Hasen und mit einem Biss ins Genick hatte er ihn getötet. Die Vögel, die in den umliegenden Büschen und Bäumen gesessen hatten, flatterten nun panisch davon.
Er kehrte zu Gasta zurück und sagte: „So erlegt man einen Hasen. Aber es wird bald dunkel, wir sollten jetzt nach Hause zurückkehren.“ Gasta war offensichtlich beeindruckt von Brans Fang.
„Das war unglaublich! Du bist wie der Schatten der Bäume durch den Wald geschlichen! Nicht einmal die Vögel haben dich bemerkt!“, rief er und diesen Namen erhob er in den kommenden Tagen zu Brans neuem Titel: „Schatten des Waldes.“
Langsam gingen sie zurück in Richtung ihres Baus und diesmal musste Bran Gasta nicht zurückrufen. Der junge Rüde hatte sich nun offenbar ein Beispiel an ihm genommen und beobachtete seinerseits genau, was sich links und rechts ihres Weges befand. Plötzlich blieb Gasta regungslos stehen, dann schlich er sich langsam davon.
Hat er etwas entdeckt, das mir entgangen ist, überlegte Bran. Möglich wäre es, denn mit dem toten Hasen im Maul konnte er nur wenig Andres riechen. Geräuschlos schlich Gasta sich offenbar an einen Baum an, der hinter einem kleinen Brombeergebüsch stand. Ein Rascheln ertönte und Gasta kehrte mit wedelndem Schwanz, hoch in die Luft erhobenem Kopf und einer fetten Wühlmaus im Maul zurück, als hätte er soeben tatsächlich im Alleingang einen ausgewachsenen Hirsch erlegt.

Zwei weitere Sommer waren vergangen und Bran und Gasta waren nun ein eingespieltes Team auf der Jagd. Doch Gasta hatte in den letzten Tagen nicht mit Bran gejagt. Überhaupt war er nur selten in seiner Nähe gewesen und wenn er einmal da war, hatte er zwar Müde aber auch seltsam glücklich erregt gewirkt.
So machte sich Bran auf, um herauszufinden was den schwarzen Rüden den Tag über so beschäftigte. Er hatte bereits eine starke Ahnung und wusste nicht so recht, wie er sich dabei fühlen sollte. Er hatte sich an Gastas Gesellschaft gewöhnt. Aber konnte er wirklich erwarten, dass der junge, wenn auch inzwischen erwachsene Rüde, für immer bei ihm bleiben würde? Gasta war nun in etwa in dem Alter, in dem Bran gewesen war, als er ihn gefunden hatte.
Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann ist bald die Zeit gekommen, um lebe wohl zu sagen, dachte Bran, denn er wusste, falls er sich wieder einem Rudel anschließen würde, dann würde es nicht Gastas Rudel sein. Gasta musste erst noch lernen, was es hieß, in einem Rudel zu leben, denn das hatte Bran ihm nie beibringen können und er wusste, dass Gasta dies nur dann wirklich lernen konnte, wenn er selbst nicht ständig in seiner Nähe war.
Er folgte Gastas Geruchsspur. Sie führt eine ganze Weile über freies Gelände, dann durch ein Stück Wald, durch einen Fluss und ein Gebüsch in dem Gasta Beute gemacht haben musste. Er folgte der Spur, bis er plötzlich von den Beinen gerissen wurde. Eine Junge Fähe mit silbergrauem Fell und goldgelben Augen stand über ihm.
„Was hast du auf unserem Jagdgebiet zu suchen“, knurrte sie ihn an.
„Einen schwarzhaarigen Streuner. Ich denke, du kennst ihn inzwischen ganz gut“, antwortete Bran gelassen, der Gastas Geruch deutlich an ihr riechen konnte.
„Bran! Was in Aidans Namen hast ''du'' hier zu suchen!“, erklang eine aufgeregte Stimme wenige Schwanzlängen rechts von Bran und seiner Angreiferin.
Die Fähe drehte ihren Kopf in seine Richtung: „Du kennst diesen unverschämten Einzelläufer!“
„Eigentlich ist er kein Einzelläufer, das ist Bran, mein Ziehvater. Ich habe dir oft von ihm erzählt, erinnerst du dich?“
Die Fähe erlaubte Bran sich aufzurichten, sah ihn aber weiterhin zornfunkelnd an. Bran betrachtete sie einige Augenblicke lang und wendete sich dann Gasta zu.
„Eine ausgezeichnete Wahl würde ich sagen, ihr Beiden werdet gut zusammen passen“, erklärte er Gasta mit Nachdruck in der Stimme.
Gasta wirkte überrascht. „Nun ja, ich hatte gehofft, wir könnten uns vielleicht ihrem Rudel anschließen. Ich habe den Amarun bereits darum gebeten uns aufzunehmen. Er meinte, wenn du nicht ebenso ein Raufbold wärst wie ich, dann bist du willkommen.“
Die Fähe fügte schnell hinzu: „Ich bin sicher, dass alle dich willkommen heißen werden. Gasta hat erzählt du seist ein guter Jäger und wir können Verstärkung auf der Jagd immer gebrauchen!“
Sie macht sich Sorgen, dass Gasta es sich noch einmal überlegen könnte, falls ich nicht zustimme, dass wir uns ihrem Rudel anschließen, dachte Bran und bemühte sich, eine ernste Mine zu bewahren.
Die beiden jungen Wölfe saßen nun nebeneinander vor Bran. „Danke ihr Beiden“, sagte er, „ich habe in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht, was als nächstes zu tun ist und ich habe meine Entscheidung getroffen, bevor ich deiner Geruchsspur gefolgt bin, Gasta. Ich möchte das du dich diesem Rudel anschließt, aber ich werde nicht mit dir kommen. Du musst lernen im Rudel zu leben“, er hatte bei seinen letzten Worten die Stimme angehoben, den Gasta war aufgestanden und mit ihm auch die junge Fähe.
„Wenn ich die ganze Zeit in deiner Reichweite bin, wirst du nie lernen, allein mit Problemen klar zu kommen. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du selten aus Anderen als deinen eigenen Erfahrungen lernst.“
Gasta sah ihn lange und durchdringen an, dann setzte er sich wieder. „Und ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du niemals deine Meinung ändern würdest, wenn ich dir keine guten Argumente dafür nenne… Und dass kann ich nicht. Ich werde dich vermissen, mein alter Freund, du bist wie ein Vater für mich, dass weist du“, erwiderte der große schwarze Rüde und wirkte dabei wieder, wie der kleine verängstigte Welpe, den Bran vor so langer Zeit in einem Gebüsch am Rande eines Bachs gefunden hatte.
Bran viel es schwer die Fassung zu halten und Gasta ging es genauso, das wusste er. Keiner von beiden wollte sich mit einem Winseln vom Anderen verabschieden.
„Du warst immer wie ein Sohn für mich, seit dem Tag, an dem ich dich gefunden habe“, sagte Bran, wobei er Gasta direkt in die Augen sah.
Gasta drückte seine Schnauze in Brans Fell und er legte Seine auf Gastas Kopf. „Alles Gute mein Kleiner, ich bin sicher, wir sehen uns irgendwann wieder und ich bin sicher, dass du Amarun sein wirst, wenn es so weit ist.“
„Danke für Alles“, nuschelte Gasta, „und viel Glück in deinem weiteren Leben.“
Es war alles gesagt und Bran sah zu, wie Gasta und seine Fähe zwischen den Bäumen in der Ferne verschwanden. Er saß noch eine ganze Weile so da, dann machte auch er sich auf, um neue Abenteuer zu suchen. Ein neues Rudel dem er sich anschließen konnte.
Die Zeit, Chrois letzten Wunsch zu erfüllen, war endlich gekommen.

Meine Geschichte endet jedoch nicht an dieser Stelle. Ich blicke gespannt in die Zukunft und freue mich auf neue Abenteuer. Gewiss werde ich auch dann wieder Fehler machen, aber auch mit diesen werde ich Leben müssen und auch aus diesen werde ich lernen können.

Sonstige – Wichtige Fakten


Wunschrang
Esver oder Destin


Abmeldung
Ich werde ihn selbst herausspielen. Falls ich nicht mehr auftauche, kann er als NPC hinausgespielt werden.


Der Spieler – Eine Seele im Wolfspelz


Name
Benjamin


Alter
Geburtsjahr: 1989

Erfahrung
Ich habe bislang in keinem Rollenspiel mitgewirkt. Für technische Hilfen stehe ich gern zur Verfügung.


Kontakt
Ihr könnt mich per PN erreichen.

Regeln
Gelesen, verstanden und einverstanden.



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Als Autor ist mein Pseudonym „Bran – Schatten des Waldes“ in deutlich erkennbarer Weise zu nennen.



Zuletzt von Bran am 2011-10-02, 14:01 bearbeitet; insgesamt 15-mal bearbeitet (Grund : typo)

Tala Khazé

Tala Khazé
Caesul || Meutenmitglied

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